gut aufgeklärt
Sexualität kann faszinieren, aber auch Fragen aufwerfen oder Herausforderungen beinhalten. Wir verstehen sie als ein besonderes Geschenk Gottes an den Menschen. Dieses für sich zu entdecken ist eine spannende Reise. Allen, die darin unterwegs sind, geben wir auf diesen Seiten wichtige Infos. Wir geben aber auch denen Tipps, die andere auf dieser Reise begleiten: Eltern, Lehrer/innen und Erzieher/innen.
Hinweis: Auf dieser Seite gibt es einen zusammenfassenden Überblick zu diesem Thema. Wer tiefer einsteigen will, kann zu jedem Teilthema eine ausführliche Unterseite anwählen, entweder gleich über das Inhaltsverzeichnis oder über den Link unter jedem Absatz.
(S)experte in eigener Sache sein
Für Teens
Worum geht´s? – Teenager, Liebe, Aufklärung, Verantwortung, Erster Frauenärztinnen-Besuch – und was wäre die Alternative für den Mann…?, der weibliche Zyklus, „auf einander Warten?“, „Das erste Mal“, Verhütung (z.B.Wirkmechanismen, Mittel und Methoden, Vor-und Nachteile des Kondoms), Schwangerschaft, Geburt, ungewollt schwanger sein oder Teenagerschwangerschaft…?, sexualisierte Gewalt, gute Tipps zum Surfen im Internet, und vieles mehr. Jede Menge Infos rund um diese Themen, Buchtipps und die Möglichkeit Fragen zu stellen findest Du auf dieser Aufklärungsseite des Weißen Kreuzes für Teens. Werde zum Experten in eigener Sache und klick dich durch!
Liebe und Ehe - gehört das unbedingt zusammen?
Nirgendwo anders komme ich einem anderen Menschen körperlich so nahe wie beim Sex. Die Bibel drückt diese Nähe so aus, dass ich mit dieser anderen Person, der ich so nah komme, zu einer neuen gemeinsamen Person werde. Beim Sex werden Bindungshormone ausgeschüttet, Erinnerungen an dieses gemeinsame Erleben werden abgespeichert. Manche Menschen nehmen das als eine „Bildergalerie“ im Kopf wahr. Viele Erfahrungen in der Sexualität sind daher nicht immer von Vorteil. Nicht aus dem Blick verlieren sollte man die prinzipielle Möglichkeit, beim Geschlechtsverkehr schwanger zu werden und einen neuen Menschen ins Leben zu rufen…
Wir denken, dass Gott uns Menschen mit der Ehe einen Raum für Sicherheit in der Sexualität geben möchte. In diesem Sinne ist die Ehe eine Art Leitplanke, die Sicherheit für alle Beteiligten geben möchte. Auf der Autobahn ärgern wir uns ja nicht darüber, dass wir nicht mal eben rechts auf der Brücke abbiegen oder querfeldein fahren können …
Aber wartet Liebe denn auch wirklich heute noch? Und welche Vorteile hätte es zu warten? Mehr Gedanken dazu findest Du auf der Themenseite „Der Liebe ein Zuhause geben“.
Warten bis zur Ehe - das geht nicht so, dass man sich einfach nur Sex verbietet. Sonst kann das schnell zum Krampf werden. Es geht darum: Was ist Sex überhaupt für mich, und wie stelle ich mir Partnerschaft vor? Das ist eine alternative Lebensphilosophie, die von der Beziehung her denkt und nicht bloß: Ich will jetzt meinen Spaß haben, egal mit wem, Hauptsache es kickt. Was nicht heißt, dass das ein Selbstläufer ist.
Uwe, 27
Das erste Mal - Das schön(st)e Mal?
Und wenn Liebe wartet? Läuft dann alles glatt und ist nur noch schön? Schweben wir dann im 7. Himmel? Viele Paare hatten vor dem ersten körperlichen Sex sehr romantische Vorstellungen. Und tatsächlich: Sex kann sehr romantisch sein, auch beim ersten Mal. Muss er aber nicht, vor allem nicht immer. Sex, die selbstverständlichste schönste Nebensache der Welt, die alle können? Weit gefehlt! Denn wir alle werden nicht als Experten in Sachen Sex geboren. Sexualität ist ein Lernfeld, sich gegenseitig kennen- und lieben lernen … Beim „ersten Mal“ haben junge Frauen sogar oft ein Enge- oder Spannungsgefühl, manche haben dabei sogar Schmerzen – das liegt daran, dass von Natur aus die Scheide der Frau kleiner ist als der steife Penis eines Mannes, unabhängig davon, dass die Geschlechtsorgane von Menschen auch noch alle unterschiedliche Größen haben.
Dass es anfangs nicht gut oder sogar gar nicht mit dem Sex klappt (à nicht vollzogene Sexualität), kann also vorkommen. Doch die Scheide der Frau ist sehr anpassungsfähig und dehnbar, zur Geburt eines Babys bis auf über 10 cm! Daher ist der vorübergehende Größenunterschied nicht ungewöhnlich und viele Paare finden trotzdem ihren gemeinsamen Weg in der Sexualität. Wir stellen uns beim Sex ja generell nach und nach auf den anderen ein, körperlich – aber auch seelisch. Auch deshalb hilft ein „austesten“ hier nicht grundlegend weiter, weil es die Anpassung außer acht lässt. Manche Paare benötigen in diesem Prozess fachkompetente Hilfe, um ihre gemeinsame Reise in der Sexualität dann auch gestalten zu können, und können dann gestärkt allein weitergehen. Hast Du das schon gewusst?
Hilfe und Beratung finden
Den eigenen Körper kennen und mit ihm umgehen lernen
In der Pubertät verändert sich der menschliche Körper über mehr als 10 Jahre auf dem Weg ins Erwachsenenalter. Ein wesentlicher Teil dieses Prozesses ist die Entwicklung zur Geschlechtsreife. Jungen werden zu Männern, die Samen produzieren und damit Kinder zeugen können. Mädchen werden zu Frauen. Ihr Monatszyklus beginnt, sie können schwanger werden und Kinder gebären. Es ist wichtig, sich mit diesen Veränderungen gut auszukennen, um das Geschehen einordnen zu können, gesund zu bleiben und Krankheiten erkennen zu können.
Empfängnisregelung? - aber SICHER!
Sexualität ist sehr facettenreich. Sie kann Lust und Spaß machen, und beinhaltet zugleich in weiten Phasen des Lebens von Mann und Frau auch die Möglichkeit der Fortpflanzung. Ja, es gibt Mittel und Methoden der Empfängnisregelung, doch diese beinhalten stets eine unterschiedlich hohe Restmöglichkeit, trotzdem schwanger zu werden. Auch beim ersten Mal. Daher sollte mit Sexualität verantwortungsbewusst umgegangen werden. Verantwortung beim Sex geht immer beide Partner beide an: Verantwortung mir selbst gegenüber, meinem Gegenüber und einem Dritten, den wir dabei ins Leben rufen können.
Ich möchte mich bewusst für ein Kind entscheiden und nicht einfach in eine Schwangerschaft hineintappen. Leider ist nicht jeder Partner bereit, eine Mitverantwortung zu übernehmen. Dann bleibt es doch an uns Frauen hängen. Das finde ich nicht fair. Immerhin trägt die Frau ja die Schwangerschaft aus. Fairplay sieht anders aus, oder wie seht ihr das, Jungs?
Svenja, 21
Schwangerschaft und Geburt
Es kann Eltern unheimlich glücklich machen, ein Kind zu bekommen. Aber es ist auch eines der größten Abenteuer, das ein Menschenleben zu bieten hat. Eine gute Vorbereitung darauf kann hilfreich und eine ungeplante Schwangerschaft anfangs sehr herausfordernd sein. Doch es gibt auch Wege und Hilfsmöglichkeiten.
Sexualität und Lerngeschichte
Manch einer erlebt sexuelle Bedürfnisse als unausweichlich und bedrängend. „Ich brauche Sex jetzt, so ist das nun mal, meine Hormone sind schuld,“ heißt es dann womöglich. Aber wir sind mehr als unsere Hormone. Und was die Hormone machen, ist nicht einfach Schicksal, sondern das Ergebnis eines Lernwegs und Teil der eigenen sexuellen Lerngeschichte. Die kann man verstehen und erweitern, teils auch anders weiterschreiben. Wenn jemand die eigene Sexualität als zu bedrängend und herausfordernd erlebt, kann es hilfreich sein, sich fachkundige Hilfe zu suchen und zu schauen, was ihm oder ihr weiterhilft.
Sex und Internet
Das Internet bietet nie dagewesene Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, aber auch Einfluss auf Menschen zu nehmen. Nicht zuletzt auf ihre Sexualität. Das Netz macht es besonders leicht, sowohl Inhalte zu verbreiten als auch zu konsumieren. Im Netz gibt es jede Menge Möglichkeiten, in kürzester Zeit an alle möglichen Informationen zu kommen, auch zum Thema Sex, Und das auch noch anonym. Doch wer sich mit Sex nicht oder nicht gut auskennt, weiß meist nicht, ob diese Informationen auch richtig oder verlässlich sind. Daher ist es weise zu überlegen, welche Seiten man ansteuert und welche besser nicht. Wer die damit verbundenen Gefahren kennt, muss das Netz nicht fürchten. Respekt, gepaart mit gutem Wissen, ist hier ein guter Schutz. Und falls Dir mal etwas suspekt oder komisch vorkommt, jemand Kontakt zu Dir aufnimmt und Du damit keine gutes Bauchgefühl hast, suche Dir erwachsene Ansprechpartner, die Dir weiterhelfen können.
Sexualisierte Gewalt
Auf dem Feld der Sexualität können Menschen höchste Beglückung erfahren. Aber sie können auch Übergriffe und Verletzungen erleiden. Das kann im privaten Umfeld genauso geschehen wie in der Nachbarschaft oder durch Fremde. Schuld ist grundsätzlich der Täter, nicht das Opfer. Es ist eine häufige Täterstrategie, Opfern die Schuld zuzuschieben, um sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen oder sie durch Drohungen und schlechte Geheimnisse unter Druck zu setzen.
Manche Menschen haben sexuelle Vorlieben, die anderen gefährlich werden können oder sogar strafbar sind. Wenn der Drang sehr stark ist, verüben sie dafür mitunter Straftaten. Auch hier ist es wichtig, nicht überängstlich zu sein und gleichzeitig die Gefahren zu kennen und vor allem Präventionsmöglichkeiten zu nutzen.
Eltern klären auf
Sexualaufklärung ist auch heute noch nicht selbstverständlich! Viele Eltern blicken auf keine oder wenig eigene gute Aufklärungserfahrungen zurück. Manche möchten ihre Kinder vor sexuellen Informationen schützen und verkennen, dass Fragen nicht verschwinden, wenn man sie nicht beantwortet. Dann suchen Heranwachsende andere Quellen. Eine gute Sexualaufklärung ist kein Termin, und auch das Schweigen zu sexuellen Dingen spricht eine laute und deutliche Botschaft – darüber spricht man nicht! Wir ermutigen Eltern, sich mehr mit der Thematik zu beschäftigen, sprachfähiger zu werden und die Chancen in einer guten Sexualaufklärung zu finden und stärken sie in Seminaren darin. Wenn Eltern sich als vertrauenswürdige und kompetente Gesprächspartner zeigen und wichtige Erstinformationen von elterlicher Seite kommen, gewinnen beide, Kinder und Eltern.
Für pädagogische Fachkräfte und Mitarbeiter
Über Schulgesetze gehört Sexualaufklärung hierzulande in das Portfolio von Schulen und soll die Aufklärung der Eltern möglichst ergänzen. Je nach eigener Lerngeschichte begrüßen dies manche pädagogischen Fachkräfte, andere finden es herausfordernd oder lehnen dies gleich ab. Dabei genießen sie und auch Mitarbeiter aus christlichen Gemeinden oder Verbänden oft bei Heranwachsenden ein Vertrauen, das die Eltern nicht immer haben und können so wichtige Ansprechpartner in einer entscheidenden Lebensphase sein.
Sexualaufklärung findet in der Schule statt, aber nicht nur im Aufklärungsunterricht, sondern viel häufiger auf dem Schulhof, dem Schulweg, bei privaten Kontakten. Die Aufklärung der Eltern kann man nur ergänzen, wenn es etwas zu ergänzen gibt. Sonst geht es eher darum, ggf. Fehlinformationen aus andere Aufklärungsquellen zu begegnen.
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