Den eigenen Körper kennen

SMS und ein frisch bezogenes Bett...

Der weibliche Zyklus ist ein dynamischer Prozess, ein Feuerwerk und sich wiederholendes Wunder. Darin verborgen liegt die Kraft und Möglichkeit, neues Leben heranwachsen und sich entwickeln zu lassen. Dazu braucht es Hormone, Botenstoffe, sozusagen SMS, über welche die Zellen des Körpers Informationen austauschen. Sie sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut jeden Monat nach der Abbruchblutung des Zyklus direkt wieder neu aufgebaut wird. In einem Bild gesprochen wird eine Art Zusatzschicht, wie ein „frisches Bett“ aufgezogen, damit sich eine möglicherweise befruchtete Eizelle einnisten könnte.

Bleibt die Eizelle jedoch unbefruchtet, kommt es zur Menstruation: Das Bett wird wieder „abgezogen“, damit sich die Gebärmutterschleimhaut im nächsten Zyklus erneut auf eine möglicherweise befruchtete Eizelle vorbereiten kann. So ist gewährleistet, dass ein Baby immer optimale Bedingungen zum Wachsen in der Gebärmutter vorfindet.

Der stetige Wechsel an Hormonen während des Zyklus bringt für manche Frauen Gefühlsschwankungen mit sich. Sie sind gegen Ende des Zyklus z.B. leichter reizbar, einige leiden unter Heißhungerattacken oder bedrückenden Gefühlen. Zu Beginn des Zyklus geht es ihnen meist aufgrund der anderen Hormonlage dann wieder besser. Wenn man versteht, dass die weiblichen Hormone eine Ursache sind, ist das oft schon die halbe Miete, damit einen weisen Umgang zu finden.

In der Pubertät beginnt der Zyklus, meist indem er sich erst einmal einpendelt.  Daher kommt die Blutung bei Mädchen anfangs oft erst mal unregelmäßig, alle paar Monate… Irgendwann wird es dann aber regelmäßig. Bei anderen ist direkt ein monatlicher Rhythmus da. Etwa alle 28 Tage setzt für 4-7 Tage eine Blutung ein, dabei wird die zusätzlich aufgebaute Innenpolsterung der Gebärmutterhöhle wieder abgestoßen . Es kann aber auch sein, dass die Tage bedingt durch Stress, Prüfungen, Freude, Trauer, aber auch durch bestimmte Erkrankungen in ganz unregelmäßigen Zeitabständen kommen. Wenn Dich das besorgt oder Du andere Zyklusbeschwerden hast wie starke Blutungen oder eine sehr schmerzhafte Monatsblutung, dann lass das lieber bei (D)einer Frauenärztin abklären.

Meist kommt es dann etwa in Zyklusmitte zum Eisprung. Am Eierstock rechts oder links platzt ein kleines herangereiftes Bläschen. Es enthält die Eizelle, die in diesem Zyklus befruchtet werden könnte. Normalerweise reift pro Zyklus auch nur eine Eizelle heran. Sehr selten auch mal zwei, dann könnten, im Fall einer Schwangerschaft, wenn beide auch befruchtet werden, zweieiige Zwillinge entstehen.

Achtung – der Eisprung kann schwanken. Zwar ist die Eizelle nach dem Eisprung nur wenige Stunden befruchtungsfähig, doch die Samenzellen des Mannes können im Körper der Frau auch mehrere Tage überleben und eine Eizelle dann nach dem Eisprung auch noch befruchten, wenn der Geschlechtsverkehr bereits Tage zurückliegt.

Die genaue Zeit des Eisprungs ist schwer einzugrenzen. Der Eisprung ist wie die Monatsblutung abhängig von den Hormonschwankungen und kann sich, bedingt durch Stress, Gefühlsschwankungen aber auch Erkrankungen verschieben und damit auch das Zeitfenster, in dem eine Frau schwanger werden kann.

Natürliche Empfängnisregelung mit Hilfe des weiblichen Zyklus

Wenn man den regelmäßig gewordenen Zyklus beobachtet, so stellt man fest, dass sich in dieser Zeit sogar die Körpertemperatur der Frau verändert. Sie steigt in der zweiten Zyklushälfte um etwa ein halbes Grad Celsius an. Dies nutzen manche Paare zur Empfängnisregelung. Kombiniert man das Messen der Temperatur mit der Beobachtung von anderen Körpersymptomen, wie z. B. dem natürlichen Vaginalsekret, das von der Scheide ausgeschieden wird, so kann man diese symptothermale Methode zur Empfängnisregelung nutzen. Allerdings braucht es dazu gute Erfahrungen im Interpretieren der einzelnen Faktoren, damit man die „sicher unfruchtbaren Tage“ im Zyklus auch sicher herausfindet und nicht von einer ungeplanten Schwangerschaft überrascht wird. Am besten besucht man dazu ein Seminar, das die nötigen Kenntnisse vermittelt. Diese werden oft von Familienbildungsstätten angeboten. Such-Stichworte dafür sind „Natürliche Familien-Planung – NFP“ oder „Natürliche Empfängnis-Regelung – NER“.

Aufklärung, Zyklus und so ... Viele denken, das wäre bloß für die Mädchen wichtig. Von wegen! Ich will da auch Bescheid wissen, schon weil's wahnsinnig spannend ist, wie genau die Sachen aufeinander abgestimmt sind. Der Erfinder der Liebe ist für mich der Größte!

Nico, 15

Erster Besuch bei der Frauenärztin

... und welche Alternative es für Jungs gibt 😉

Jungs werden junge Männer, Mädchen junge Frauen. Unsere Geschlechtsorgane wachsen und der weibliche Monatszyklus beginnt. Die weiblichen Geschlechtsorgane liegen zu großen Teilen gut geschützt innerhalb des Körpers. Frauenärztinnen sind auf diesen Bereich des menschlichen Körpers spezialisiert. Sie schauen nach, ob alles ok ist, und helfen letztendlich so zu mehr Sicherheit. Damit Du besser abschätzen kannst, wie so ein Besuch bei der Frauenärztin abläuft und wann man zum ersten mal dorthin gehen sollte und wie man eine Frauenärztin findet, haben wir Dir hier wichtige Tipps zusammengestellt.

Und was die Jungs bzw. Männer angeht – da sind verschiedene Fachärzte ansprechbar. Meist wenden sich Jungs oder Männer mit Fragen zu oder Beschwerden an den Geschlechtsorganen an ihren Hausarzt oder den Urologen. Der Hautarzt ist der Ansprechpartner bei sexuell übertragbaren Krankheiten. Manche dieser Ärzte haben auch eine Fortbildung gemacht und nennen sich „Männerarzt“. Die Krebsvorsorge ist für sie ab 45 Jahren Krankenkassenleistung, während diese bei Frauen schon ab dem 20. Lebensjahr übernommen wird.

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