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Gute Voraussetzungen schaffen
Erwartungen und Ängste
Die sexuelle Lerngeschichte prägt auch unsere Erwartungen. Dabei haben Bilder und Werte, die uns die Medien vermitteln, erheblichen Anteil. Oft sind die Erwartungen an den ersten Sex überhöht. Partner müssen sich erst aufeinander einstellen. Sie müssen lernen, aufeinander zu achten und miteinander zu harmonieren. Zu unrealistischen Erwartungen zählen:
Falsch: „Wer Sex haben will, muss dem geltenden Schönheitsideal möglichst nahe kommen.“
Richtig ist: Sexuelle Attraktion speist sich aus einem ganzen Bündel von Merkmalen, zu denen die Stimme, Gerüche und ein individuelles Ensemble körperlicher Reize gehören. Es gibt Männer, die üppige Formen lieben, und solche, die eher von sportlichen Körpern angezogen werden. Eine große Rolle spielen auch Vertrautheit und Geborgenheit, vor allem für Frauen. Auch Humor kann erotisch sein. Formale Schönheit kann dagegen auch kühl und unpersönlich wirken.
Falsch: „Für guten Sex müssen die Partner perfekt zueinander passen.“
Richtig ist: Die optimale Passung gleich am Anfang ist selten, und wenn sie erlebt wird, hält sie meist nicht lange an. Das Geheimnis gelingender Sexualität ist vielmehr, dass die Partner sich bewusst und gern aufeinander einlassen, sich gegenseitig immer mehr entdecken und wie sie sexuell ticken. Deshalb ist es auch nicht nötig, mit verschiedenen Partnern zu „probieren“. Solche Vergleiche können es sogar schwerer machen, sich für einen Partner zu entscheiden. Wenn dagegen die anderen Ebenen der Beziehung stimmen, werden der Wunsch nach ganzer Intimität und die Neugier aufeinander wachsen. Dann wird auch beim Sex nicht plötzlich alles schiefgehen. Es sei denn, einer der Partner trägt eine echte Störung in sich, die in geeigneter Beratung angegangen werden muss.
Falsch: „Sex muss möglichst schon beim ersten Mal den ultimativen Rausch bieten.“
Richtig ist: Je nach Situation ist das erste Mal mit Spannung und Fremdheit geladen, die erst abgebaut werden wollen. Das darf auch so sein. Locker bleiben, auch wenn es erst mal holpert! Und keine Angst vor dem nächsten Versuch oder davor, den Partner zu enttäuschen. Deshalb setzen sich liebende Partner auch nicht unter Druck!