Erfüllte Sexualität

Ein neues Ziel anstreben

Wer internet-sexsüchtig ist und aussteigen möchte, braucht ein Ziel, das er statt der Sucht vor Augen hat, für das es sich lohnt zu kämpfen. Die Vorstellung von einer erfüllten Sexualität zum Beispiel. Sie ist auch eine gute Prävention gegen Internet-Sexsucht. Denn wer ein erfülltes Sexualleben hat, ist weniger anfällig für illusionäre Bilder aus dem Internet. Zu einer gelingenden Sexualität gehören ein gesundes Körperempfinden, ein befreiter Umgang mit Gefühlen und vor allem eine gute Beziehung. In diesem Milieu kann sich Sexualität entfalten und wieder zum Genuss werden.

Die körperliche Dimension

Sexualität wird unterschiedlich intensiv erlebt. Sie ist abhängig von der individuellen Erregbarkeit, der Tageszeit und vielschichtigen psychischen und physischen Konstellationen. Zu einem ausgeglichenen sexuellen Empfinden gehört deshalb eine Ausgewogenheit des Körpers. Dazu tragen genügend Bewegung, Sport, geistige Anspannung und Entspannung und genügend Schlaf bei.

Die emotionale Dimension

Jeder Mensch ist mit einem Repertoire an Gefühlen ausgestattet. Wir entwickeln zunächst das Gefühl, dann das Denken und dann das Handeln. Das kann man gut an einem Baby beobachten: Zunächst weint es, wenn es hungrig ist, dann sagt es, dass es Hunger hat und später holt es sich selbst das Essen. Werden wir in dieser Entwicklung gestört, erleben wir später als Erwachsene oft eine irritierte Gefühlswelt: Emotionen werden nicht wahrgenommen oder sind zu explosiv oder wir werden zu stark von ihnen bestimmt. Auch sexuelle Gefühle sind dann davon betroffen. In einer professionellen Beratung können diese Gefühle wieder richtig eingeordnet und der Umgang mit ihnen neu erlernt werden.

Ich musste erkennen, dass ich ehrlichen Austausch in Beziehungen eher vermeide. Stattdessen baute ich in Pornografie eine Illusion von Nähe und Gewolltwerden auf. Diese Erkenntnis war mein wichtigster Schritt in die Freiheit. Jetzt treffe ich mich bewusster mit Freunden und gehe neu auf Menschen zu.

Uwe, 27

Die Beziehungsdimension

Zu einer gelingenden Sexualität gehört eine Beziehung, die von Vertrauen, gegenseitiger Wertschätzung und viel Einfühlungsvermögen geprägt ist. Ein Mangel an wirklichen Beziehungen und emotionale Distanz der Partner tragen zur sexuellen Gefährdung bei. Wer kaum echte Beziehungen erlebt, ist eher in Gefahr, Gefühle der Geborgenheit durch Pornographie zu ersetzen. Das Ziel besteht also auch darin, neu zu lernen, wie man liebevolle Beziehungen lebt.

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